Oncotec auf Wachstumskurs
Grundstein des Erfolgs
Seit Oncotec im Jahr 2000 die Gesamtbetriebserlaubnis entsprechend §13 Arzneimittelgesetz (AMG) für die Fertigung von sterilen flüssigen und festen Darreichungsformen erhielt, produzieren wir am Standort Dessau sterile Injektionslösungen in Flaschen oder Fertigspritzen. Die Arzneimittel werden nach den neuesten, internationalen Richtlinien produziert, deren strikte Einhaltung durch jährliche Kontrollen des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt überprüft wird.
Als Auftragsfertiger besitzt Oncotec keine eigenen Zulassungen für Arzneimittel. Dennoch haben viele Jahre aktiver Produktion ein beachtliches Wissen um die Abfüllung flüssiger Zytostatika in Injektionsflaschen und Fertigspritzen anwachsen lassen. Dieses umfangreiche Know-How der Oncotec nutzen inzwischen sowohl nationale als auch internationale Kunden. Anfangs fertigte Oncotec für kleine und große Pharmaunternehmen in Deutschland, Frankreich, Österreich, Griechenland, Belgien, Dänemark und der Schweiz.
Mit Blick auf den wachsenden Markt und die steigende Nachfrage entschied sich Oncotec bereits 2005, seine Fertigungskapazitäten für Injektionsflaschen deutlich auszubauen. Mit einem Gesamtinvestitionsaufwand von 12,5 Mio. € für 2005/2006, der auch Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt enthielt, konnte die Produktionsfläche von 1000 m² (10/2005) auf 2200 m² (01/2007) mehr als verdoppelt werden. Neben modernster Ausrüstung und Sicherheitstechnik schuf die Produktionserweiterung auch 24 neue Arbeitsplätze, so dass das Oncotec-Team auf 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuchs. Oncotec konnte erstmals 2007 drei Auszubildende aufnehmen und leistet seitdem einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Jugendlichen in der Region.
Durch die umfangreichen Investitionen der ersten 10 Jahre in neue Anlagen und zusätzliche Mitarbeiter, konnte Oncotec die Grundlagen für den Erfolg der kommenden Jahre schaffen und weiterhin hochwirksame Arzneimittel nach aktuellen nationalen und internationalen Qualitätskriterien und Sicherheitsstandards herstellen, und somit den Pharmastandort Rodleben/Tornau sichern.
Auf Erfolgskurs - Umbau und Ausbau
Um den Bedarf insbesondere für den weltweiten Markt zu decken, wurden die inzwischen 10 Jahre „alten“ Linien 1 (Vials) und 2 (Spritze) mit weiteren modernen Abfülllinien im Isolator ergänzt.
Der Südflügel des Gebäudes 311 wurde mit einer zusätzlichen Vial-Abfülllinie (Linie 3) der Fa. Groninger ausgebaut.
Nach erfolgreicher Inbetriebnahme der Linie 3 starteten wir 2007 mit der Abfüllung unseres ersten Originatorpräparates. Nachfolgend wurde das Produktportfolio rasch ergänzt. Geringfügige technische Anpassungen u. a. im Isolator in 2009 ermöglichten die Produktion von Produktchargen für den globalen Markt, wie z. B. für die USA. Dies zeigt sich u. a. an der steigenden Anzahl der ausländischen Behördeninspektionen seit 2012.
Die stetig steigende Nachfrage an MTX-Spritzen führte zur Planung und Realisierung einer Hochleistungs-Abfüllungslinie (Linie 4) in Zusammenarbeit mit der Fa. Bosch. Diese Linie löste ab 2011 erfolgreich die Spritzen-Produktion an der Linie 2 ab. Zur gleichen Zeit erfolgte durch die südkoreanische Behörde unsere erste ausländische Behördeninspektion. In 2014 nahm die US-FDA die MTX-Spritzen-Produktion ab. Seither haben wir das Produktspektrum an dieser Linie ebenfalls erweitert.
Im Jahr 2016 wurden fast 24 Mio. Spritzen gefertigt. Dies zeigt deutlich den Stellenwert dieser Linie und unseres Hauptproduktes MTX. In diesem Zusammenhang ist es nur konsequent, die Sichtung der Spritze zur Erweiterung der Wertschöpfungskette wieder ins eigene Haus zu holen. Um diese weitere Expansion zu ermöglichen, war der Erwerb des Gebäudes 310 eine wesentliche Grundvoraussetzung. Nach Entkernung des Gebäudes wurde der Südflügel hergerichtet.
Im Jahr 2016 entstanden im Erdgeschoss 630 m² Hygienefläche für die vollautomatische Spritzensichtung, die halbautomatische Vialsichtung und die Handsichtung. Darüber hinaus entstanden 210 m² Wareneingangsfläche und 140 m² Warenausgangsfläche, sowie im 1. OG Umkleiden für Damen und Herren (Gesamtfläche 150 m²). Im zweiten Obergeschoss wurden 53 neue Büroarbeitsplätze für die wachsende Mitarbeiteranzahl bereitgestellt.
Ausblick:
Zukunft erfolgreich gestalten
Nach bewegten und von Wachstum geprägten ersten 20 Jahren der Firmengeschichte der Oncotec dürfen wir mit Spannung in die Zukunft blicken: Mit der Implementierung der MTX-Spritzensichtung werden wir diesen erfolgreichen Teil unserer Geschichte weiterschreiben. Im künftigen Sichtungskompetenzcenter werden die manuelle, halbautomatische und voll-automatische Sichtung unserer Vial- und Spritzenprodukte zusammengeführt.
Mit der Großinvestition für die Linie 5 im Gebäude 310 haben wir die Weichen für die zukünftige Produktion von innovativen und anspruchsvollen Zytostatika wie ADC-Produkten gestellt.
Durch die Anwendung der modernen Robotertechnologie an der Linie 5 halten wir mit den Anforderungen aus Wissenschaft und Technik an vorderster Stelle mit. Ab 2018 bieten wir eine eigene Herstellung der Reinstmedien und bauen auf diesem Gebiet unser Know-how und unsere Kompetenzen weiter aus.
Die Erweiterung des GT4 um eine kompakte Abfülllinie wird es uns ermöglichen, ADC-Produkte im kleinen Maßstab und weitere herausfordernde Entwicklungs-Projekte zu realisieren.
Wir werden die Labor-Kapazitäten vergrößern, um den Anforderungen der Produktentwicklung sowie der Routine weiter gerecht werden zu können. Neben der Anpassung der technologischen Möglichkeiten werden wir insbesondere in die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter investieren, damit diese motiviert, fachlich und/oder als Führungskraft verantwortungsvoll und mit dem notwendigen GMP-Bewusstsein navigieren.
Die eingeleiteten Optimierungen verschiedener Prozesse werden wir vorantreiben, um die vorhandenen Kapazitäten effizient und effektiv zu nutzen. Wir wollen weiterhin Synergien im Kooperationsverbund und am Standort nutzen. So können wir schnell auf die sich ständig verändernden Märkte reagieren und die Produktion den hohen Anforderungen unserer Kunden optimal anpassen. Langfristig wollen wir mit einem breiten Kundenportfolio noch flexibler am Markt agieren.
Durch Ausweitung unseres Leistungsangebotes werden wir die Wertschöpfungskette erweitern und so auch zukünftig das Wachstum der Oncotec sicherstellen. Wir schauen voller Tatendrang auf die Herausforderungen der nächsten Jahre.